BAUCHSTRAFFUNG - BAUCHDECKENSTRAFFUNG
Über die Bauchstraffung, Bauchdeckenstraffung
Die Bauchstraffung oder Fettschürzenentfernung ist zum Teil ein medizinisch notwendiger, zum Teil ein kosmetischer Eingriff der meist nach Gewichtsverlust oder Schwangerschaft erfolgt. Durch die starke, länger bestehende Ausdehnung der Bauchdecke ist die Muskulatur erschlafft, insbesondere kann auch trotz intensiven Trainings ein Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskeln bestehen bleiben. Eine Abdominoplastik kann operativ überdehnte und überschüssige Haut im Bauch entfernen, und die Bauchwandmuskulatur straffen. Oftmals kann eine Bauchdeckenstraffung sinnvoll mit einer Fettabsaugung im Taillen- und Oberschenkelbereich kombiniert werden.
Wichtige Anweisungen vor der Operation
- Operationsfreigabe von dem Hausarzt über den aktuellen Gesundheitszustand ist zu besorgen.
- Routine Blutuntersuchungen (Labortests) müssen besorgt werden (Blutbild, Ionen, Leber- Nierenfunktion, Prothrombin, Blutzucker, Blutgruppe).
- Nikotin- und Alkoholkonsum soll man auf ein Minimum einschränken.
- Mindestens 14 Tage vor dem Eingriff darf man kein Aspirin oder aspirinähnliche Medikamente zu sich nehmen.
- Falls Sie regelmäßig Medikamente nehmen, so besprechen Sie mit dem Arzt welche eingenommen bzw. abgesetzt werden müssen.
- 6 Stunden vor dem Eingriff darf man nichts mehr essen und trinken (auch kein Kaugummi, Bonbon)
- Rauchen und Trinken sind auch verboten.
- Kontaktlinsen, herausnehmbaren Zahnersätze (Prothesen), Ringe, Schmuck (auch Piercing) muss man ablegen, und das Make-up entfernen.
- Nur für Frauen: die Operation kann während der Periode nicht durchgeführt werden.
Die Operation
Die Bauchdeckenstraffung wird in Vollnarkose durchgeführt, und dauert ca. anderthalb bis drei Stunden, abhängig vom Ausmaß des Eingriffes. Der Eingriff hinterlässt eine Narbe die knapp am Oberrand der Schambehaarung verläuft, sowie eine wenig sichtbare kreisrunder Narbe am Bauchnabelrand. Zuerst vom Schnitt ausgehend wird die Haut von den Muskeln gelöst – meistens bis zum Rippenbogen hinauf. Zusätlich wird der Nabel mit einem kleinen kreisrunden Schnitt vom umliegenden Gewebe befreit. Die herabhängenden Weichteile im Unterbauch werden herausgeschnitten und die Weichteile des Oberbauches nach unten gezogen, und damit gestrafft. Die Bauchmuskulatur unter der Haut kann in der Mittellinie durch Nähte gleichzeitig gestrafft werden, wenn dies notwendig erscheint. Nach Einlage von Drainagen wird die Haut dann mit Nähten in mehreren Schichten verschlossen.
Nach der Operation
In den ersten zwei Tagen bekommt die Patientin Antibiotiken, wenn Fieber auftritt, dann weitere 6 Tage lang soll sie sie nehmen. Am zweiten Tag wird die Drainage entfernt. Eine spezielle Kompressionshose muss 6 Wochen lang Tag und Nacht getragen werden. Die Entfernung der Nähte erfolgt erst in 2 Wochen. Duschen ist erst nach der Entfernung der Nähte erlaubt. Leichte Körperbewegungen darf man erst nach 4 Wochen machen. Sport (Tennis, Jogging, Schwimmen) darf man erst nach 6-8 Wochen treiben. Ab der dritten Woche muss man anfangen die Brust zu massieren, und auch die Belastung durch das Liegen auf der Brust ist sowohl erlaubt als auch erwünscht. Intensive Sonnenbestrahlung der Narben muss man 2 - 3 Monate lang vermeiden.
Mögliche Komplikationen und Risiken
Komplikationen und Risiken kann man bei keiner Operation ausschließen. Da es sich um einen großen chirurgischen Eingriff handelt, müssen die Risiken mit dem Chirurgen und Anästhesisten ausführlich vor der Operation besprochen werden. Außer den Risiken einer Vollnarkose, können Infektionen, Blutergüsse, Embolien und unästhetische Narben vorkommen. Eines der häufigsten Probleme können Blutungen sein, die in den ersten 24-48 Stunden nach der Operation auftreten. Ein weiteres Problem ist das Hautabsterben, das aufgrund der Blutkreislaufstörung hervorkommen kann. Es kommt meistens auf einem kleinen Bereich unter dem Bauchnabel hervor, aber in schweren Fällen können größere Hautflächen betroffen sein. Im Allgemeinen ist die Heilung spontan, kann aber Monate lang dauern. Die geheilte Haut weicht aber sowohl in Form, als auch in Farbe von der gesunden Haut ab. In den ersten Wochen kann verstärkte Gewebe- und Lymphflüssigkeit Probleme verursachen, die vielleicht abgeführt werden sollte. Die gefährlichste Komplikation ist aber die sogenannte Thrombo-Embolie, die auch das Leben des Patienten gefährden kann. Auslöser dieser Komplikation können grössere Wunden, Übergewicht, Rauchen, Varikosität (Krampfader) sein. In den kleineren Venen können sich Blutklümpchen (Thromben) entwickeln. Wenn diese Klümpchen durch die Hauptader in den Kreislauf kommen und in die Lunge geraten, können einen schweren Verschluß verursachen. In den ersten Wochen kann auch Entzündung vorkommen, die zu eitrigen Sekretieren und Ulzeration im Bauchbereich führen kann. Wegen der Länge der Wunde ist auch die Qualität der Wundheilung bedeutend. Oft kommt es vor, daß sich die Narbe ausbreitet, seltener sind keloidartige Veränderungen möglich.